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Unnötig kompliziert und teuer?
Übrigens können in einigen Ländern, z.B. in England oder auch in den
Vereinigten Staaten, trotz derselben Ausgangslage Immobilienverträge
privatschriftlich, wenn nicht sogar mündlich, geschlossen werden.
Notare wie bei uns sind dort unbekannt.
Das klingt unkomplizierter und vielleicht auch billiger. Erstaunlicherweise zeigen
internationale Vergleichsstudien aber, dass Kosten und Aufwand bei uns trotzdem
erheblich niedriger sind.
Denn auch in jenen Ländern geht es bei Immobilien um viel Geld. Beide Parteien holen
deshalb zwar freiwillig und doch notgedrungen Rechtsbeistand ein. Jeder beauftragt
also einen Rechtsanwalt. Die Anwälte prüfen die Erwerbsvorgänge der Vergangenheit.
Je nach Land müssen dabei z.B. alle Verträge der letzten dreißig Jahre gewälzt werden.
Davon konnte ich mich persönlich überzeugen, als ich während meiner
Ausbildung einige Monate in einem Anwaltsbüro in San Francisco mitarbeiten durfte.
Wird dort irgend ein Fehler aus der Vergangenheit übersehen, droht noch nach Jahr und Tag die
Rückabwicklung. Und auch vor dem Risiko, dass man das Geld statt an den wahren Eigentümer
an den Mieter gezahlt hat, der geschickt alte Verträge gefälscht hat, ist man in diesen
Ländern nicht wirklich gefeit! Alles das kann der deutsche
Notar weitgehend ausschließen.
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